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SARS-CoV Covid-19:

Covid-19 Erkrankung :

Die SARS–CoV-2-Infektion ist eine Viruserkrankung die erstmals Ende 2019 pandemische Ausmaße in der chinesischen Großstadt Wuhan annahm.

Erstbeschreiber war der chinesische Augenarzt Dr. Li der schon im Dez2019 vor den gefahren der SARS-CoV2 verursachen Lungenentzündung warnte.

Dort wurden in der ersten Welle allein bis Anfang 2020  ca. 60000 Pat. mit TCM Arzneimitteltherapie ( Phytotherapie ) behandelt.

Akute Covid-19 Erkrankung  aus Sicht der TCM :

Die Covid Infektion entsteht durch einen äußeren Krankheitsauslösenden Faktor (Virus) der anfänglich das Bild einer Erkältung, mit Abneigung gegen Kälte und Wind zeigt.

Theoretische Grundlagen:

Viruserkrankungen der oberen Atemweg werden üblicherweise in der TCM nach den Krankheitsmodellen wie der „schädigenden Kälte“ , Shanghan lun oder den „Wärmeerkrankungen , Wenbing“ kategorisiert und therapiert.

Der initiale Verlauf der SARS-Co-V-2 Infektion ist aber oft zunächst milde oder sogar Symptomlos, sodass eine Zuordnung nicht möglich ist. Bei älteren Personen und Abwehrgeschwächten gibt es eine auffällige Häufung von schweren Verläufen.

Prädisponierende Faktoren aus TCM-Sicht sind:

Ein Schwaches Abwehr-Qi (Weiqi) oder eine mangelhaft harmonisierte Oberfläche („Bau- und Wehrenergie, Yingqi/Weiqi“) die das Eindringen der Pathogene in das Innere begünstigen. Auch ein schwaches Qi des Funktionskreises-Niere führt zur mangelhaften Unterstützung, sowohl der Verdauungsfunktion („Transformation der Mitte“), als auch des Abwehr-Qi des FK-Lunge.

Pathophysiologie:

Bei der akuten Covid 19 -Infektion bestehen im weiteren Verlauf, je nach Prädisposition des Erkrankten, häufig ein typisches Erkrankungsmuster.

Der innere Krankheitsauslösende Faktor zeigt  häufig typische Anzeichen von früher Akkumulation von „Feuchtigkeit, shi“ und „Schleim, tan“, die besonders den Funktionskreis-Lunge, aber auch die Verdauungsorgane blockiert.

Typische Klinik:

Schüttelfrost, plötzliches hohes Fieber als Initialsymptomatik.

Häufig: Husten ohne oder mit wenig Auswurf.

Aber auch Fieber ohne Schüttelfrost, evtl. leichte Kälteabneigung.

Schwäche, Ermüdbarkeit, Atemnot, in schweren Fällen Ertrinkungsgefühl. (Verlegung der Bronchien und Alveolen).

Magen Darm Symptome mit Appetitlosigkeit, Übelkeiten und Diarrhoen.

Geruchs- und Geschmacksverlust.

Teilweise: Halsschmerzen

Selten: Niesen, Schnupfen

Fortgeschrittene Verläufe:

Kommt es zu einer schweren respiratorischen Insuffizienz, sodass eine künstliche Beatmung erforderlich wird, ist aus TCM-Sicht die Qi-Funktion der Lunge  zusammengebrochen.

Die weiteren oft schweren Krankheitsverläufe mit Entzündungen führen nicht selten zu  Durchblutungsstörungen in verschiedenen Organen („Xue-Stasen“).

Ist ein Entzündungsprozess stark ausgeprägt, führt er zu einer Erschöpfung der kühlenden Flüssigkeiten, es resultiert aus TCM-Sicht ein sogenannter Yin-Mangel.

Die Forschungsgruppe um Liu Lihong et al. aus Wuhan vermutet zusätzlich einen Aspekt von eingetrocknetem Schleim (zaotan), den die Autoren für die beobachteten Rückfälle verantwortlich machen und wofür sie die Verwendung von Schleim erweichenden chinesischen Kräuterarzneien empfehlen.

Bedeutung der Verdauungsfunktion für den Krankheitsverlauf:

Die Fähigkeit der Verdauungsfunktionen der sog. Mitte (Milz und Magen) Flüssigkeiten, sowie Speisen zu Transformieren, spielt eine entscheidende Rolle für die Entstehung von blockierenden Feuchtigkeit und Schleim. Neben typischen klinischen Anzeichen der Schwäche von Magen–Darm Funktionen, wie Appetitlosigkeit, Übelkeiten, Diarrhoen zeigen sich Krankheitsverläufe mit starker Schwäche und Abgeschlagenheit, Schwere -und Kraftlosigkeiten der Extremitäten sowie Geschmacks-und Geruchsverlust.

Das Ausmaß der Störungen hängt bei akuten Verläufen sowie bei chronischen Verläufen von der vorbestehenden Transformationskraft des Yang Qi ab.

Post-Covid und Long-Covid Erkrankungen aus Sicht der TCM:  

Häufig ist Die Erholungsphase nach einer SARS-CoV2 Infektion gekennzeichnet durch Belastungsluftnot mit Husten, Chronik Fatigue Syndrom (CSS) mit typischer Müdigkeit und Schwächezuständen, depressive Episoden, sowie kognitiven und sensorischen neurologischen Störungen. In seltenen Fällen sind Gefäßerkrankungen mit thromboembolischen Ereignissen vorhanden.

Lungensymptome:

Husten und Atemnot ist ein häufiges Zeichen der Schwäche, die nicht nur nach Covid-Lungen-Entzündungen, sondern auch nach milden Verläufen auftreten kann.

Aus Sicht der TCM besteht hier eine Schwäche des Lungenfunktionskreises. Wie schon bei der Akutbehandlung, ist auch hier die Funktion der Verdauungsorgane entscheidend für die Entstehung von hartnäckigen Feuchtigkeit- und Schleimmustern in der Lunge.

Typische Symptome wären eine Atemnot, Kurzatmigkeit bei kleineren Anstrengungen, ein hartnäckig persistierender Husten sowie Müdigkeit und Schwäche. Unterschieden werden weiterhin hartnäckige festsitzende Schleimbefunde mit Hitze (retan) und Kälte (hantan)der Lunge. Gab es im Verlauf Gefäßkomplikationen und findet man bei der chinesischen Zungendiagnostik gestaute Unterzungenvenen, sowie eine typische livide Verfärbung der Zunge, gilt es auch in der Erholungsphase blutbewegende Arzneimittel zu wenden.

Diagnostik: um diese verschiedenen Muster zu identifizieren ist eine sorgfältige Erstanalyse mit Untersuchung Befragung des Patienten inklusive Puls- und Zungendiagnostik erforderlich.

Therapie der Long Covid –Erkrankungen:

Die wichtigste Therapiesäule der TCM -Covid Therapie ist die chinesische Arzneimitteltherapie, die je nach identifiziertem Muster individualisiert eingesetzt wird. Flankierende Methoden sind gegebenenfalls Akupunktur diätetische Empfehlungen und Qi Gong

Histologische Lungenbefund bei Covid -19 Infektion. Normales Lungengewebe (A/B), zerstörtes Lungengewebe mit Gasaustauschstörung (C/D)