Mittels eines ausführlichen Anamnesegespräches wird der Patient zu seiner Erkrankung befragt. Zur Ermittlung der Ursachen seiner Erkrankung fließen die unterschiedlichsten Dinge in die Anamnese ein. Art und Entstehung der Beschwerden, aktuelle Modalitäten der Beschwerden, Fragen nach Verschlimmerung und Verbesserung der Beschwerden sowie psychisches Befinden und soziales Umfeld des Patienten.
Als Ursachen für Erkrankungen kennt die chinesische Medizin innere und äußere Faktoren wie zum Beispiel berufliche Stresssituationen, familiäre Konflikte oder äußere klimatische Faktoren. Der Patient wird nach allgemeinem Kälte- und Wärmeempfinden gefragt, Auftreten von Schweißen, dem Stuhlgang, nach Durst und Appetit und Schlafverhalten, etc. befragt.
Pulsdiagnostik:
Weiterhin wichtig in der Diagnostik ist die Betastung der Radiales-Puls, dabei werden die wichtigsten Pulsstellen der Arterie radiales am Handgelenk daumenseitig gefühlt. Hierbei geht es um fühlbare qualitative Merkmale des Pulses, die Härte und Weichheit, Oberflächlichkeit und Tiefe oder Kräftigkeit des Pulses werden beurteilt. Aufgrund der Pulsbefunde lassen sich wiederum Rückschlüsse auf funktionelle Störungen des Körpers ziehen.
Nach Zusammentragung aller gesammelten Informationen bei der Diagnostik wird die Diagnose durch Zuordnung zu den sogenannten Acht-Leitkriterien, die aus vier Paaren mit polaren Qualitäten bestehen, zugeordnet. Dabei unterscheidet der Arzt Erkrankungen vom Yin- und Yang-Charakter, Erkrankungen von inneren oder äußerlichen Charakter, Erkrankungen von Kälte- und Hitzecharakter und Erkrankungen von Leere und Fülle.
Zusätzlich wird der Leitbahnbezug und der Bezug zu einem bestimmten Funktionskreis im Körper ermittelt. Neben der Einordnung der aktuellen Beschwerden ist auch die Ermittlung der Konstitution des Patienten und der zur Krankheit führenden Ursache wichtig. Aufgrund der gesammelten Informationen kommt der Arzt zu einer Hauptdiagnose und einem klaren Therapieziel, die in einer Arzneimittelrezeptur und Akupunkturstrategie mündet.